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Nachwehen von Thessaloniki

…waren die vorherigen Touren von RBB so zusammenzufassen „Tolle Tour, außer dem Spiel“, war es dieses Mal nun gänzlich umgekehrt und bei uns kocht es innerlich immer noch, denn nun erfolgt die Täter-Opfer-Umkehrung – wie hier einmal schön erklärt:

http://www.web04.de/2017/02/21/kein-fussbreit/

Zu den Erlebnissen in Saloniki hier einmal Auszüge aus dem Brief an den S04. Sollten Antworten kommen, werde ich diese hier veröffentlichen:

Als Vorsitzender des Fanclubs nehme ich das Fanclubleben sehr ernst und organisiere weitestgehend die Fahrten und sehe mich auch in der Verantwortung für einen reibungslosen Ablauf, soweit ich ihn beeinflussen kann.

Für das Spiel in Thessaloniki waren wir (zu dritt) wieder sehr gut vorbereitet, hatten alle Warnungen und Mahnungen aufgenommen und uns zivil in der Innenstadt aufgehalten und gemütlich mit anderen Fans den Sonnenuntergang auf der Terrasse eines Cafes nahe des Weißen Turmes genossen. Da meine Frau – als Nichtmitglied – keine Karte bekommen hatte (zum Glück!), ging sie ins Appartement und für den Kollegen Helmut und mich begann diese Erfahrung, auf die wir gerne verzichtet hätten:

18:15 Uhr anstellen an denen zum V gestellten Bussen zur Erstkontrolle, schon sehr, sehr zähflüssig, da wirklich Einzelkontrolle. Hier wurde Kollege Helmut (der Fanclubälteste!) herausgezogen und musste sich in einem Container einer Nacktkontrolle unterziehen. Selbst die Unterhose musste gehen.

Mir wurde bei der zweiten Kontrolle der in Salzburg erstandene Eurofighter-Schal abgenommen. Später sah man rundum im Stadionrund immer wieder Schals, auch erkenntlich Eurofighter-Schals, brennen.

Bei der dritten wurde meine E-Zigarette/Dampfe „zufällig“ fallen gelassen und somit funktionsunfähig gemacht – da ich seit 5,5 Jahren nicht mehr rauche, benötige ich dennoch das Nikotin.

Während der vierten Kontrolle wurde ich von einem Security fester an die linke Schulter gestoßen, währenddessen mir ein anderer unbemerkt aus meiner Jackentasche meine Lederhandschuhe zog – dieses stellte ich erst ein paar Meter weiter fest.

Dann die Kleingeldabgabe – fast jeder musste sein Portemonnaie abgeben, also nicht selber vorzeigen, sondern es wurde abgenommen.

Danach in den Bus und für die 3Km brauchte das die vorhergesagten 45+ Minuten (für 3km eine stattliche Zeit). Dann irgendwann im Block wollte ich ordnungsgemäß meinen Platz einnehmen – der lag aber in dem abtrassierten Bereich zwischen den Fanblöcken. Um jetzt nicht irgendwelche Planungen zu durchkreuzen, wo sich welche Fans hinzusetzen haben, ging ich mit der Karte in der Hand auf einen Polizisten zu, den Finger auf Reihe und Platznummer zeigend startete ich meine Frage, ganz freundlich und in ruhigem Ton (und sicher nüchtern, da es seit 18 Uhr ja keine Getränke mehr gab) – und bekam eine geknallt. Ich wich zurück und fragte auf Englisch, was das solle und fing die zweite. Daraufhin kam der Kollege von unten hoch und bedeute ihm abzulassen und Ruhe zu wahren. Ich ging 4m zurück und fotografierte ihn (Bild anhängend) und Ja, ich regte mich auf.

<Spiel> <Abregung durch Support>

Blocksperre über eine Stunde und dann in die Busse, dort drin dann endlos warten bis wohl die anderen voll waren. Dann Abfahrt und per GPS konnte man sehen, dass statt der 3km rund 30-40 gefahren wurden, der Bus am Ende 10 Minuten still stehen blieb, die Türen öffnete und wir raus mussten. (gegen 2:00+ Uhr)

Das aber nicht am weißen Turm sondern am anderen Ende der Promenade im Hafengebiet, ca. 2km entfernt und die Strecke der Promenade entlang vor sich. Mulmiges Gefühl, da Abende zuvor dort einige Schalker von Paok“fans“ aus dem Hinterhalt angegriffen wurden. Gegen 2:40 Uhr dann wieder Nahe dem Weißen Turm.

Am nächsten Tag wurde ich in Sport1 warm-up live eingeschaltet, da man mitbekommen hatte, was so vor Ort ablief – und wir mit der Mannschaftsbetreuerin München auch die Woche zuvor dort live Blau & Weiß zum Besten gaben.

http://www.sport1.de/fussball/europa-league/2017/02/fan-berichtet-ueber-entwuerdigende-schikanen-bei-schalker-spiel-in-saloniki

Hier nun die Fragen – auch weil mir/uns vieles so im Vorfeld nicht bekannt war:

  1. Wusste Schalke im Vorfeld / währenddessen von den Nacktkontrollen?
  2. Wurden Frauen ebenfalls diesen unterzogen?
  3. Wird das in Zukunft von Schalke geduldet?
  4. Wieso dürfen willkürlich Schals (auch mit ideellem Wert) einfach so abgenommen (und später verbrannt) werden?
  5. Diebstahl (eben Handschuhe) wird bestimmt nicht geduldet, oder?
  6. Wie entgeht man offener polizeilicher Willkür?
  7. Ist es in Ordnung, für 90 Minuten Spiel brutto über 8 Stunden Schikane und 5 Kontrollen (bei personalisierten Karten) zu erleiden?
  8. Wird Schalke sich gegen überzogene Kontrollen wehren und auch bei der UEFA beschweren?

Hier wurden doch die Probleme mit eigenen (Paok) Fans umgekehrt und die Gäste völlig überzogen behandelt.

  1. Wird Schalke in Zukunft im Vorfeld intervenieren und sich nicht „politisch“ zurückhalten?
  2. Das entnommene Kleingeld: Auf welcher Grundlage wurde es abgenommen? Die Gästefans standen 30m+ vom Spielfeld hinter einem Fangzaun.
  3. Hier wurde im Nachhinein bekannt/erzählt, dass es Schalke übergeben werden sollte (Thomas Kirschner). Da auch öfter festgestellt wurde, dass das Geld nicht ordnungsgemäß eingelagert wurde: Wieviel Geld wurde übergeben und welchem Zweck zugeführt? (Im Schnitt hat jeder Deutsche 5,90€ im Geldbeutel = 1400*5,90€ / Bei Auswärtsfahrt eher mehr).
  4. Was unternimmt Schalke bezüglich der gezeigten Transparente und Verbrennen von Fahnen anderer Nationen?

Ergänzend möchte ich feststellen, dass alles abseits vom Fußball – was wir in der Hand hatten – 1a funktionierte, das Kulinarische und auch die Gastfreundschaft in Griechenland, auch die Tage danach, vorzüglich waren

(Bilder folgen)